Wer ist die RWE?
Die RWE AG wird als zweitgrößter Energieversorger in Deutschland gelistet. Das Unternehmen hat seinen Stammsitz am Operplatz 1 in 45128 Essen. Die RWE ist entscheidend an der Förderung von Gas, Öl und Braunkohle beteiligt. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Stromprodukte aus Gas, Kohle, Kernkraft und natürlich regenerativen Quellen an. Mittlerweile beschäftigt der Konzern etwa 70.000 Mitarbeiter, die weit über 16 Millionen Stromkunden und rund 8 Millionen Gaskunden betreuen. Die RWE ist in Gesamtdeutschland vertreten und liegt beim Stromangebot hier auf Platz 3 und bei Gas auf Platz 5. Durch die aktuelle politische Lage, dem Ausstieg aus der Atomenergie und grundlegenden Veränderungen auf dem europäischen Energiesektor ist die RWE gezwungen, umfangreiche Maßnahmen zu einer Kostensenkung und Erlössteigerung zu ergreifen. Insbesondere durch den gewollten Rückgang der Kapazitäten konventioneller Kraftwerke wird das Unternehmen gezwungen, verstärkt in die Entwicklung und Nutzung erneuerbarer Energien zu investieren. Durch innovative Entwicklungen und Dienstleistungen sowie dem Aufbau einer modernen Netzinfrastruktur sollen die zukünftigen Weichen für den Erfolg der RWE gestellt werden. Neben RWE sind von diesen schwierigen Umstrukturierungen auch die übrigen Großversorger E.on, EnBW und Vattenfall betroffen. Der Biostrom wird dagegen von der eprimo GmbH, Flughafenstr. 20 in 63263 Neu-Isenburg angeboten. Hierbei handelt es sich um eine zentrale Discountvertriebsgesellschaft für Strom und Erdgas der RWE.
Woher kommt die RWE?
Ursprünglich wurde die RWE als Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk AG in Essen gegründet. Mit seinen günstigen Strompreisen expandierte das Unternehmen schnell über die Stadtgrenzen hinaus. Grund hierfür war die praktische Verstromung der Steinkohle direkt am Standort. Bis 1914 gehörte die RWE zu einem der größten Stromversorger im Deutschen Kaiserreich. Neben Steinkohle begann die RWE auch erfolgreich Braunkohle zur Stromgewinnung zu verstromen. Bis in die 60er Jahre wuchs die RWE zum größten Energieversorger in Deutschland an. Dabei setzte das Unternehmen vornehmlich auf ihre Verbundwirtschaft, Strom aus Braunkohle und Wasserkraft zu gewinnen.
1969 stieg die RWE in die Kernenergie ein. Schon damals musste sich das Unternehmen mit den Kernkraftgegnern und Umweltschützern in Bezug auf den erhöhten CO2-Ausstoß und dem Waldsterben durch den Betrieb seiner Braunkohlekraftwerke auseinandersetzen. Im Jahr 1990 wurde der seinerzeitige Mischkonzern in die Bereiche Energie, Bergbau und Rohstoffe, Entsorgung, Mineralöl und Chemie und Geräte- und Anlagenbau aufgeteilt. Recht bedeutend war die Fusionierung mit dem Konkurrenten VEW (Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen) im Jahr 2000.
Heute hat sich die RWE vornehmlich auf die beiden Energieträger Strom und Gas spezialisiert. Ausgehend der Nuklearkatastrophe in Fukushima wurde durch einen Stopp der Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke auch bei der RWE letztlich der Atomausstieg eingeläutet. Seit Juli 2012 wurde unter dem Vorstandsvorsitzenden Peter Terium beschlossen, sich verstärkt auf die Entwicklung und den Ausbau erneuerbarer Energien zu konzentrieren. Durch den steigenden Anteil an eingespeisten Strom von PV- und Windkraftanlagen kam es bei der RWE zu hohen Verlusten, so dass umfangreiche Sparmaßnahmen und ein enormer Stellenabbau die Folge waren. Neben dem Atomausstieg hat die Energiewende auch einen entscheidenden Einfluss auf die Kohleverstromung, dem Hauptbetätigungsfeld der RWE genommen. Um Versorgungslücken in der Strombeschaffung zu schließen, ist die Kohleverstromung bis zum Jahr 2030 gesichert.
Welche Marken/Vertriebstöchter gehören zur RWE?
Zu den Produkten der RWE gehören die Stromprodukte „Strom für den Haushalt“ und „Strom zum Heizen“, wobei hier Strom für Wärmepumpen und Wärmespeicher berücksichtigt werden. In Form von stilisierten Preiskonserven bietet die RWE Haushaltsstrom als
– RWE Strom 36max und
– RWE SmartLine Strom plus
an. Beim Angebot RWE SmartLine Strom plus wird der Jahresverbrauch einmal bis 5.000 kWh mit einem besonders günstigen Preis berücksichtigt, ab 5.001 kWh mit einem etwas teureren kWh-Preis. Beim RWE Strom 36max Angebot bleibt der kWh-Preis bei jeder Abnahmemenge gleich.
Auch in Bezug auf die Erdgasbelieferung stehen die beiden Produkte
– RWE Erdgas 36max und
– RWE SmartLine Erdgas plus
zur Auswahl.
Im Rahmen der Energieberatung bietet das RWE Energiekaufhaus beispielsweise eine Stromsparberatung, einen Thermografie-Service und einen Fördermittelservice für die Planung von PV- und Windkraft-Anlagen an. Im Bereich der Technikprodukte findet der Kunde innovative Lösungen für eine perfekte Haussteuerung, Elektromobilität und weitere Effizienzprodukte.
Die Strom- und Gasprodukte, sowie die innovativen Techniken in Bezug auf erneuerbare Energien werden im sogenannten RWE Energiekaufhaus über das RWE-Tochterunternehmen RWE Vertrieb AG angeboten. Hierdurch soll eine besondere Kundennähe und ein größeres Vertrauen gewonnen werden.
Die Produkte Biostrom und Biogas werden dagegen von der Tochtergesellschaft eprimo angeboten. Hierbei handelt es sich um 100%ig saubere Energie, die sich von den o.g. Produkten der RWE besonders abheben.
Ist Biostrom von der RWE überall beziehbar?
Der Biostrom der RWE ist überall in Deutschland erhältlich. Über die Vertriebsgesellschaft eprimo werden regional bezogen verschiedene Tarife angeboten.
Zertifikate
Der Biostrom der RWE bzw. eprimo stammt zu 100 % aus Wasserkraft, so dass kein klimaschädliches CO2 entsteht. Aus diesem Grund hat die eprimo auch vom TÜV-Süd ihre Zertifizierung als Biostromanbieter erhalten.
Stromquellen/Transparenz
Der Biostrom der RWE/eprimo stammt zu 100 % aus Wasserkraft, der in Laufwasserkraftwerken in Österreich gewonnen wird. Leider präsentiert weder die RWE noch eprimo selbst eine transparente Auflistung, um welche Anlagen es sich hier handelt.
Biostrom-Angebot
Welche Tarife?
Der Biostrom der RWE/eprimo setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen. Deutschlandweit wird zum Beispiel das Produkt eprimoStrom PrimaKlima angeboten. Ausgehend eines Stromverbrauchs von 3.500 kWh liegen die monatlichen Fixkosten bei nur 3,97 Euro. Der Arbeitspreis für eine Kilowattstunde Biostrom liegt bei 26,70 Cent. Für all diejenigen, die in den Großstädten Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig oder München leben, gibt es ein gesondertes Angebot für den Biostrom. Hier liegen der monatliche Grundpreis bei 5,45 Euro und der Arbeitspreis bei 27,20 Cent.
Welcher Strommix?
Der Biostrom der RWE/eprimo besteht aus 100 % aus sauberen Energiequellen, die komplett nach dem EEG-Gesetz gefördert werden.
Welche Konditionen?
Bei eprimo findet man keine versteckten Kosten. Die Preisgarantie erstreckt sich momentan bis zur Mitte des nächsten Jahres. Der Kunden ist jeweils ein Jahr an den Strombezug der eprimo gebunden. Dafür erhält er absolut sauberen Biostrom ohne CO2-Anteil.
Bonus?
Wer den günstigen Biostrom der RWE/eprimo wählt, erhält innerhalb von 35 Tagen nach Vertragsabschluss einen Begrüßungsbonus von 50 Euro. Nach einem Jahr bekommt der Kunde schließlich seinen Wechselbonus über 117 Euro ausgezahlt.
Besonderheiten
Zwar bietet die RWE über eprimo ihren Kunden mit dem Produkt eprimoStrom PrimaKlima einen 100% CO2-freien Biostrom an, jedoch ist das Unternehmen insgesamt nicht sonderlich darum bemüht, diesen Strom im Rahmen der Energiewende besonders anzubieten. Ebenso werden die Einnahmen aus dem Verkauf dieses Biostroms von eprimo nicht zur Förderung neuer Anlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien eingesetzt. Diese fließen vielmehr in den Mutterkonzern der RWE, die bekanntlich nach wie vor den Großteil ihres Stroms aus Atomkraft sowie Braun- und Steinkohlebergwerke gewinnt.
Wechsel zur RWE
Der Wechsel zum Biostrom der RWE/eprimo ist relativ einfach. Auf der Webseite von eprimo wird zunächst die Postleitzahl erfragt. Über den integrierten Tarifrechner erhält der Kunde dann sein persönliches Angebot über eine von ihm angegebene Menge gewünschten Biostroms.
Alle für einen Wechsel erforderlichen Unterlagen können der letzten Stromrechnung des aktuellen Anbieters entnommen werden. Die eprimo informiert nach Prüfung der Antragsunterlagen, ob und wann der neue Strombezug erfolgen kann. Sämtliche Formalitäten werden von der eprimo übernommen.
Fazit/Erfahrung mit RWE
Die RWE gehört zu den größten Energieversorgers in Deutschland. Das Unternehmen bietet deutschlandweit seine Strom- und Gasprodukte an. Nach wie vor setzt die RWE jedoch auf einen Energiemix, der noch einen hohen Anteil an fossilen Rohstoffen und Atomenergie beinhaltet. Lediglich über das Tochterunternehmen eprimo wird auch ein sauberer Biostrom angeboten.
Eine hundertprozentige Transparenz, woher zum Beispiel dieser Biostrom stammt, ist für den Endverbraucher nicht auf Anhieb erkennbar. Jedenfalls stammt der Strom aus Laufwasserkraftwerken aus Österreich. Ebenso hat der TÜV-Süd diesen Strom aus erneuerbaren Energien zertifiziert. Der Arbeitspreis liegt hier in den meisten Teilen Deutschlands bei 26,70 ct/kWh, in einigen Großstädten bei 27,20 ct/kWh.