biostromvergleich.de

sonnenblumen

Der Oktober ist mittlerweile traditionell der Monat, in dem die erneuerbaren Energien im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Im jährlichen Kapazitätszubau zeichnet sich das Limit ab, die Prognosen für das Folgejahr nehmen exakte Formen an. Für die Photovoltaik wird die Höhe der Einspeisevergütung in den nächsten drei Monaten definiert. Das stärkste Interesse ruft jedoch die Festlegung der EEG-Umlage für das nächste Jahr hervor. Denn sie hat entscheidenden Einfluss auf die Höhe des Strompreises.

Das rasante Wachstum der EEG-Umlage in den letzten drei Jahren hat die hitzige Strompreis-Debatte überhaupt erst entfacht. So betrug die Ökostrom Umlage 2014 pro Kilowattstunde 6,24 Cent. Damit ist ihr Anteil am Strompreis fast so hoch wie die Kosten für die Stromerzeugung. Aber der kleine Vergleich zeigt schon, dass nicht nur die EEG-Umlage die Höhe des Strompreises bestimmt. Insgesamt setzt sich der Preis pro Kilowattstunde aus neun verschiedenen Anteilen zusammen. Die Kosten für die technische Seite der Produktion und der Versorgung sind mittlerweile unter 50 % gesunken. Mehr als die Hälfte dessen, was die privaten Haushalte für ihren Strom zahlen, sind Steuern und Abgaben.

Ökostrom Umlage 2014 – wie setzt sich der Strompreis zusammen?

Beim aktuellen durchschnittliche Strompreis von rund 29 Cent pro Kilowattstunde lassen sich die prozentualen Anteile sinnfällig in exakten Cent-Beträgen ausdrücken. Die Ökostom Umlage hat 2014 einen Anteil von 18 % – oder eben den monetären Wert von 6,24 Cent. Der Aufschlag für Kraft-Wärme-Kopplung in Kraftwerken fällt mit 0,18 Cent vergleichsweise bescheiden aus. 19 % Mehrwertsteuer bedeuten 4,65 Cent, denn sie ist Bestandteil des Preises. Der Anteil der Stromproduktion und des Vertriebs inkl. Marge beträgt 7,93 Cent, die Kosten für Transport und Netzentgelte machen 5,94 Cent aus. Der Bundeshaushalt greift in Form der Stromsteuer mit 2,05 Cent direkt zu. Die Konzessionsabgabe von 1,79 Cent für Städte und Gemeinden ist fast ebenso hoch. 2013 hat der Bundestag dazu noch die Haftungsumlage für Meer-Windparks und eine Umlage für Rabatte bei Netzentgelten beschlossen, die mit 0,26 Cent zu Buche schlagen. 2014 kam noch die Umlage für abschaltbare Lasten hinzu.

Leicht zu sehen: jeder, der einen Anteil an der deutschen Stromproduktion hat, wird am Strompreis beteiligt. Der Endverbraucher zahlt alles. Er trägt sogar noch die Lasten für die Wirtschaft, denn die genießt einige Privilegien beim Strompreis. So zahlen Unternehmen aus stromintensiven Wirtschaftszweigen mit einem jährlichen Energiebedarf zwischen 20 und 500 MWh nur etwas mehr als die Hälfte und entsprechende Unternehmen mit 2.000 bis 20.000 MWh deutlich weniger als die Hälfte des durchschnittlichen Strompreises. Dazu kommen zahlreiche Sondergenehmigungen für Firmen, die nicht per Definition zur stromintensiven Industrie zählen. Der Hauptgrund für diesen riesigen Rabatt ist der Verzicht auf die Ökostrom Umlage – 2014 sparte die Industrie auf diese Weise über 5 Mrd. Euro. Experten gehen davon aus, dass die Ökostrom Umlage 2014 wenigstens ein Drittel geringer ausgefallen wäre, wenn sich die großen Unternehmen daran beteiligt hätten.

Ökostrom Umlage 2014 – Ökostrom Umlage 2015

Erstmals seit Inkrafttreten des Gesetzes zu den Erneuerbaren Energien gaben die Übertragungsnetzbetreiber und die Bundesnetzagentur im Oktober 2014 bekannt, das die EEG-Umlage 2015 sinken wird. Der Betrag verringert sich zwar nur auf 6,17 Cent pro kWh, aber nach den düsteren Prognosen der letzten Jahre wirkt diese Nachricht wie eine Befreiung. Möglich wurde die Senkung durch den positiven Stand des EEG-Kontos, das einen Überschuss von 1,3 Mrd. auswies.