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Dieses Ziel bedeutet gleichzeitig auch den Eintritt in ein neues Zeitalter der Energie. Die Klimaschutzziele in Deutschland sind hochgesteckt. Die Treibhausgas-Emissionen, allen voran das Kohlendioxid, sollen bis 2020 um 40 Prozent gesenkt werden und somit unter das Niveau von 1990 sinken. Mindestens 80 Prozent sollen es sein bis zum Jahr 2050.

 

Das Energiekonzept der Koalition

Sie reichten zur Verwirklichung dieses Zieles 2010 ein Energiekonzept vor. Schon ein halbes Jahr vor der Fukushima Katastrophe lautete das Motto: Die erneuerbaren Energien sollten den Hauptanteil beim Energiemix bilden. So war es hinterlegt auf dem gemeinsam herausgegebenen Papier vom Bundesumweltministerium und Bundeswirtschaftsministerium. In Form von Zahlen sollen dann 60 Prozent der regenerativen Energieträger bis 2050 an Energie zum gesamten Energieverbrauch aus den regenerativen Energien stammen. Der Stromanteil soll sich dann bereits bei 80 Prozent befinden und bereits bei 35 Prozent liegen im Jahre 2020. Aktuell sind es gerade mal 16,5 Prozent.

Der Ausbau erneuerbarer Energien

Solange der Ausbau der erneuerbaren Energien noch im Gange ist, muss Deutschland auch mit Hilfe der konventionellen Stromerzeugung den Wegfall der Kernenergie kompensieren können. Aufgrund des Atomausstieges entsteht ein komplett neuer Energiemix.

Bedeutung von Braunkohle

Zwar ist diese in Deutschland immer noch ausreichend verfügbar und auch hervorragend geeignet für eine Grundlastversorgung, doch weist diese die schlechteste Kohlendioxid-Bilanz auf, verglichen mit allen anderen Energieträgern. Nicht mal die modernen Braunkohlekraftwerke schaffen eine Leistung von 950 Gramm CO2-Emission pro Kilowattstunde an Strom. Bei der Steinkohle sind es im Vergleich nur 740 Gramm. Die modernen Gaskraftwerke schaffen eine Leistung von 340 Gramm. Zwei neue Braunkohleanlagen werden gebaut und es sind noch zwei weitere geplant. Das Wiederaufleben lassen der Braunkohle sehen Klimaschützer als problematisch an.

Diejenigen, die die Renaissance der Braunkohle befürworten haben große Hoffnung, dass das entstehende Kohlendioxid gespeichert und abgeschieden werden kann. Es ist auch bekannt unter dem Namen Carbon Dioxid Capture Storage, kurz CCS. Dahinter steckt die Idee, der Einlagerung des CO2, das bei den Verbrennungsprozessen entsteht, in unterirdische Gesteinsschichten. So hat das CO2 keine Chance mehr in der Atmosphäre sich klimatisch zu verändern und so der Umwelt zu schaden. Das Verfahren steckt allerdings noch in den Kinderschuhen und ist auch umstritten. Es können zum einen die ökologischen Folgen nicht genau bemessen werden und zum anderen werden die Speicherkapazitäten die noch da sind gebraucht für andere Zwecke. Ein Beispiel sind die Kohlendioxid Emissionen von der energieintensiven Industrie.

Die alten Braunkohlekraftwerke

Diese vertragen sich eher mehr schlecht als recht mit der nicht gleichmäßigen Stromerzeugung hergestellt aus den erneuerbaren Energien. Die alten Braunkohlekraftwerke lassen sich nicht zuschalten oder abschalten. Moderne Anlagen können dies leichter bewältigen.

Pumpspeicher und Gaskraftwerke

Relativ schnell lassen sich Gaskraftwerke und Steinkohlekraftwerke steuern. Sie sind daher sehr gut für den Ausgleich von Windflauten, wolkenverhangenen Tagen oder auch im Falle von Bedarfsspitzen. Zahlreiche neue Steinkohlekraftwerke sind in Deutschland geplant und einige werden bereits gebaut. Im Falle der Gaskraftwerke sieht es nicht anders aus. Sorgen machen sich jedoch die Betreiber der konventionellen Kraftwerke, ob die in sie gesteckten Investitionen sich überhaupt lohnen, sofern diese nur selten zum Einsatz kommen.

Die Pumpspeicherkraftwerke

In diesen wird die überschüssige, elektrische Energie gespeichert. Das Wasser in einem solchen Kraftwerk wird gepumpt in ein Staubecken das höher liegt. So kann das Wasser wenn Bedarf besteht dann wieder abgelassen werden. Mit diesem Wasser wird eine Turbine angetrieben, die wiederrum Strom erzeugt. Dieses Verfahren hat einen großen Nachteil. Es geht Energie verloren. Um das Wasser erst einmal hoch zu pumpen wird viel mehr Energie benötigt als später mit dem Ablassen des Wassers dann an Elektrizität gewonnen wird. Die Pumpspeicher sind dennoch als Ergänzung zu den Solar- und Windkraftanlagen ideal. Bereits heute gibt es mehr als 30 Pumpspeicherkraftwerke mit einer Leistung von insgesamt ca. 7.000 Megawatt. Das bedeutet sie schaffen mehr Megawatt als zwei große Braunkohlekraftwerke oder beispielsweise das Isar II, Neckarwestheim II, Brokdorf und Emsland in Form der Atomkraftwerke. Geplant ist bis 2018 auch ein Pumpwerk in Atdorf im Südschwarzwald, dessen Leistung dann bei 1.400 Megawatt liegt und somit Europa das größte Pumpspeicherkraftwerk sein wird. Der Nachteil der Pumpspeicher liegt in ihrer Nutzungsdauer. Diese ist sehr kurz bis sie erst einmal wieder aufgeladen werden müssen.

Selbstgänger sind die erneuerbare Energien nicht.

Damit die Energiewende auch erreicht werden kann ist die Basis dafür der Ausbau der erneuerbaren Energien. Das gestaltet sich leider nicht so einfach. Ein solcher Ausbau ist verbunden mit hohen Investitionen. Zusätzlich ist es bei den Standorten ebenso problematisch wie auch bei denen für die konventionellen Kraftwerke. Im Falle der Biogasanlagen erschließt sich noch ein weiterer Nachteil. Für eine solche Errichtung sind unter Umständen Flächen wichtig um auf diesen den Strom zu produzieren, wenn nicht nur die bisher genutzten Flächen und die Abfälle eingesetzt werden.

Nicht herum kommt man bei dem Ausbau der erneuerbaren Energien um den Ausbau der Infrastruktur und der Stromnetze. Nur dann kann die Energie, gewonnen aus den regenerativen Energien auch dahin transportiert werden, wo sie genutzt werden soll. Bis nach Berlin und Hamburg zum Beispielmuss der Strom reichen, der erzeugt werden wird, in den Offshore-Windparks in der Nord- und Ostsee. Noch besser wäre es würde er bis in das Ruhrgebiet reichen, dem Rhein-Main Raum oder sogar bis hinunter nach München.

Die Chance, die bessere Stromnutzung

Bei diesen ganzen Überlegungen was die Zukunft im Bereich der Energie in Deutschland betrifft, darf nicht aus den Augen verloren werden, die Energieeffizienz. In einem Institut in Wuppertal, dass sich befasst mit Umwelt, Klima und Energie, gehen die Fachleute davon aus, dass der Stromverbrauch in den Privathaushalten und Unternehmen unter Hinzunahme der energiesparenden Technologien der Stromverbrauch um 23 Prozent verringert werden kann in den nächsten zehn Jahren. Noch nicht klar ist, ob es gelingen kann und wenn ja wie, dieses Potenzial zu stemmen ist.