Das Thema Energiewende ist aktuell in aller Munde. Hat sich nun doch – endlich – einer der größten Energieversorger Deutschlands, EON, zu der längst fälligen Umstrukturierung der Energieversorgung zugewendet. Allerdings bleibt offen, was nun mit der bisherigen Sparte, den AKWs, Kohle- und Gaskraftwerken langfristig geschieht?
Energiegewinnung mit umweltfreundlichen Technologien
Ist das Bekenntnis zum eindeutigen „Ja“ der Energiegewinnung mit umweltfreundlichen Technologien nur ein Aushängeschild, um Kunden, deren Bewusstsein für alternative Stromerzeugung in den letzten Jahren enorm geprägt wurde, auf weitere Preiserhöhungen milde zu stimmen? Mit der Schaffung einer „Bad Company“ für die alten, umweltschädlichen Betriebe ist das leidige Thema aber nicht vom Tisch. Es wird über Jahre hinweg weiterhin „schmutziger Strom“ für den Kommerz produziert, nur unter einem anderen Namen. Letztendlich wird, wenn gar nichts mehr geht, der Steuerzahler wegen der unrealistischen, betrieblichen Kalkulation mächtig zur Kasse gebeten.
Wacht der Bürger jetzt auf ?
Nicht nur, dass mit dem Betreiben altertümlicher Produktionsstätten, die Gesundheit der Menschen, der gesamten Umwelt, erheblicher Schaden zugefügt wird – letztendlich ist dies auch ein nachhaltig, wirtschaftlicher Schaden – so werden die Bundesbürger zusätzlich mit den Kosten für die Endlösung belastet, die eigentlich der Verursacher zu tragen hätte. Rückstellungen für diesen Fall wurden zwar gebildet, aber bei der Kalkulation dieser Kosten ist im großen Stil tiefgestapelt worden. Bleibt zu erwarten, ob vom Staat, der mitunter einen Bärenanteil vom Strompreis für sich in Anspruch genommen hat und nimmt, den Bürger diese enorme Last erspart oder sich zumindest an der Zeche angemessen beteiligt. Denn die Verantwortung dieser Miesere trägt nicht der Bürger, dem auch in keinster Weise eine Mitschuld an den folgenschweren Entscheidungen zum Betreiben solcher Anlagen vorgeworfen werden kann, sonder der Staat, der letztendlich der Entscheidungsträger war und ist.
Wende in der Energiepolitik
Grundsätzlich ist die Wende in der Energiepolitik der Erzeuger als sehr positiv zu werten. Der Ausstieg aus der umweltschädlichen Stromproduktion, und da hat Deutschland keinen Einzelplatz, ist umgehend erforderlich. Darüber sind sich wohl auch alle einig. Das Problem stellt sich bei der konsequenten – und vor allem fairen – Umsetzung. Angefangen mit der Übernahme von Verantwortung für das Bisherige und das Tragen der Konsequenten in vollem Umfang von den Verantwortlichen, bis hin zur Transparenz über die Maßnahme-Pakete der Zukunft. Bedenken und Einwände müssen mehr Gewichtung erhalten als in der Vergangenheit, damit es künftig nicht mehr zu so häufig zu tragreichen Entscheidungen kommt. Wir sitzen alle im gleichen Boot. Jeder Kurs in die richtige Richtung erfordert eine Änderung des Bisherigen.