Als Ökostrom wird der Strom bezeichnet, dessen Erzeugung auf erneuerbare und vor allem auch nachwachsende Energiequellen zurückzuführen ist. Zu diesen Energiequellen gehören insbesondere die unendlich verfügbaren Ressourcen wie Sonne, Wind und Erdwärme, aber auch die sogenannte Biomasse, zu der Holz, Getreide sowie Abfälle aus der Forst- und Landwirtschaft gehören.
Da sich diese Energie als umweltfreundlicher herausstellt, wird der Begriff des Ökostroms, aber auch Synonyme wie Grün- oder Naturstrom gewählt. Neben diesen grundsätzlich positiv belegten Begriffen gibt es allerdings auch negative Merkmale, sodass es wichtig ist, sich diese Variante der Stromerzeugung einmal genauer anzuschauen, und Vor- und Nachteile gegenüber zu stellen.
Begrenzte und nicht konstante Verfügbarkeit als Nachteile
Die als Biomasse geltenden Energiequellen Holz, Abfälle aus der Land- und Forstwirtschaft sowie Getreide sind immer in begrenztem Maß vorhanden, sodass die entsprechende Stromerzeugung parallel auch durch andere Quellen gewährleistet werden muss. Das wird auch notwendig, weil gleichzeitig die Energiegewinnung aus Biomasse sehr hohe Kosten mit sich bringt. Weiterhin sollte dabei beachtet werden, dass auch die entstehende Wärme bei der Stromerzeugung ebenfalls in Energie umgewandelt wird, um die Biomasse bestmöglich auszunutzen. Gerade bei Verwendung von Getreide wird es immer Interessenkonflikte geben, weil dieses nun mal auch als Lebens- und Futtermittel eine große Bedeutung besitzt.
Auch die immer weiter im Blickpunkt stehende Windkraft bringt den Nachteil mit sich, dass ein nicht immer gleich stark oder überhaupt vorhandener Wind starke Schwankungen in der Energiegewinnung zur Folge haben und somit auch die Stromerzeugung in diesem Fall nur mit anderen Energiequellen kombiniert werden muss.
Die Vorteile für die Umwelt und den Arbeitsmarkt
Der augenscheinlichste Vorteil ist die Verwendung nachwachsender Rohstoffe, die somit auf unbegrenzte Zeit zur Energiegewinnung zur Verfügung stehen werden. Anders sieht das bei fossilen Energieträgern wie Kohle und Öl aus, deren Bestände immer weiter zurück gehen und irgendwann nicht mehr vorhanden sind. Gleichzeitig wird bei der Verbrennung dieser fossilen Stoffe Kohlendioxid freigesetzt, was bei den erneuerbaren Energien nicht der Fall ist. Damit ist der Ökostrom ein Mitgarant für das Erreichen der klimapolitischen Zielsetzungen. Für den einzelnen Verbraucher kann der Kohlendioxidausstoß um 80 Prozent reduziert werden.
Zudem können die extrem hohen Importkosten reduziert werden, die durch das Einführen von Erdöl entstehen. Um kurz bei den wirtschaftlichen Vorteilen zu bleiben, ist die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Zusammenhang mit dem Ökostrom mehr als erwähnenswert. So sind in den letzten Jahren in dieser Branche über 200.000 Jobs geschaffen und die Zahl soll bis zum Jahr 2020 auf 500.000 Arbeitsplätze ansteigen. Im Vergleich zu 30.000 Angestellten in der Atomindustrie verdeutlicht das die starke Position des Ökostroms auf dem deutschen Arbeitsmarkt.
Je mehr Leute den Grünstrom für sich wählen, desto mehr finanzielle Mittel werden auch in den Ausbau erneuerbarer Energieanlagen gesteckt, wodurch die Vorteile und auch die Kosten sich immer positiver entwickeln. Derzeit werden schon 12 Prozent des gesamten Stromverbrauchs über Ökostrom bezogen und die Tendenz ist steigend. Ein weiterer Vorteil ist der wachsende Wettbewerb, der dadurch angeregt wird und auch die Großkonzerne zum Handeln zwingt.
Während die Nachteile sich im Grunde genommen nur darin äußern, dass in den meisten Fällen die erneuerbaren Energiequellen nicht auf sich allein gestellt für ausreichend und allzeit garantierte Energie sorgen, sind die Vorteile des Ökostroms weitaus bedeutender. Als Zusammenfassung lässt sich also feststellen, dass die positiven Bezeichnungen wie Ökostrom oder Grünstrom vollkommen zurecht gewählt wurden und es zugunsten der Natur wichtig ist, dass möglichst viele Haushalte auf Ökostrom umstellen und somit die positive Entwicklung in diesem bereich weiter vorantreiben.